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Besuch bei den Lotusweberinnen am Inle See

geschrieben von Vicky & Mike 8. Februar 2019
Besuch bei den Lotusweberinnen am Inle See
Hinweis: Werbung unbezahlt, unbeauftragt, unbeabsichtigt

Lotusseide zählt zu den teuersten Materialien der Welt. Diese einzigartige Seide stammt aus den Fasern der Stängel der indischen Lotusblume (Nelumbo nucifera) und wird mittlerweile nur noch in Myanmar am Inle See nach alter Tradition hergestellt. Diese Region ist somit auch so etwas wie die Hüterin dieses speziellen Wissens. Gerade aus diesem Grund lassen wir es uns nicht entgehen und wollen mehr darüber erfahren.

Bootsfahrt über den Inle See

Wir besuchen den Inle See im Rahmen unserer Hochzeitsweltreise im Jänner 2019. Ausgangspunkt für die meisten Bootstouren ist Nyaung Shwe. Gleich nach Ankunft organisieren wir uns eine private Bootstour für den nächsten Tag. Die berühmten Lotuswebereien sind Bestandteil fast jeder Tour, allerdings ist es ratsam den gewünschten Besuch noch einmal direkt beim Fahrer zu deponieren.

Wir erreichen schließlich das schwimmende Dorf Inphawkone. Dort wird das alte Handwerk der Lotusweberei noch praktiziert. Hier besuchen wir eine Weberei, wo uns im Detail der gesamte extrem aufwändige Herstellungsprozess der edlen Lotusseide erläutert wird. Es fällt gleich ins Auge, dass dies ein Handwerk der älteren Frauen ist. Nur wenige jüngere Weberinnen sind zu sehen. Auch dieser Traditionsberuf kämpft offenbar mit fehlendem Interesse der jüngeren Generation.

Warum Seide aus Lotusblumen?

Die Lotusblüte steht im Buddhismus u.a. für Reinheit und Erleuchtung. Man sagt, dass ein Weber vor rund 100 Jahren die feinen Fasern dieser Pflanze, die überall im See blüht, bemerkte. Davon inspiriert arbeitete er ununterbrochen über ein Jahr und webte eine Mönchsrobe als Gabe für einen Mönch. Seitdem durfte dieser edle und seltene Stoff nur von Mönchen, nicht aber von der einfachen Bevölkerung getragen werden. Aber seit der Tourismus in Myanmar zunimmt und Lotusseide an Bekanntheit gewinnt, steigt die Nachfrage.

Gewinnung der Lotusseide

Die Männer ernten die Stängel der Lotusblumen von Hand. Am Ende der Regenzeit haben die Stängel die höchste Qualität. Während die Ernte fest in Männerhand ist, ist die Seidengewinnung und Weiterverarbeitung hier eine reine Frauensache. Die Stängel werden nach der Ernte in Wasser gelagert, um die Fasern geschmeidiger zu machen. Die Weberin legt die Enden von 2-5 Stängeln nebeneinander, schneidet diese quer mit einem Messer ein, knickt und dreht sie und zieht sie anschließend auseinander.  Zarte Fasern werden sichtbar. In einem nächsten Schritt dreht sie die hauchdünnen Fasern zu einem langen Faserstrang. Die Stängelreste wirft sie gezielt in einen Korb.  Der fertige Faserstrang wird in einer, mit Wasser gefüllten Schüssel gesammelt (damit er nicht abreisst) und anschließend auf eine Spule gewickelt.

Weiterverarbeitung

Nach dem Prozess der Gewinnung erfolgt die Weiterverarbeitung der zu verwendenden Materialien.

Zum Färben der Lotusseide werden ausschließlich natürliche Rohstoffe wie z.B. die Rinde des Mangobaums (rot) verwendet. Wird zur Herstellung eines Produktes aber auch eine normale Seide dazugemischt, so wird diese aber mit chemischen Farbstoffen behandelt.

Anschließend beginnt das Handwerk der Weberei. Das charakteristische Klappern der Webstühle hallt durch den Raum. Die Webstühle sind spannende Konstruktionen aus Bambus und Holz. Es ist beeindruckend diesen hochkonzentrierten Frauen bei ihrer Arbeit zuzusehen und dem Weg des Garns zu folgen. Dabei bekommen wir auch  charakteristische Muster der Region zu sehen.

Warum ist die Lotusseide so wertvoll?

Die Lotusseide ist ein reines Naturmaterial und weist ähnliche Eigenschaften auf wie z.B. Merinowolle, welche gerade in der Sportbekleidung boomt. Lotusseide wärmt in der Kälte und kühlt in der Hitze. Zudem ist sie atmungsaktiv und knittert nicht.

Der hohe Preis begründet sich in der aufwendigen händischen Herstellung, der spirituellen Bedeutung und der extremen Seltenheit. Um etwa einen Quadratmeter Lotusseide herzustellen sind über 20.000 Lotusstängel und rund 40-60 Arbeitstage einer erfahrenen Weberin nötig. Bei europäischen Arbeitskosten unvorstellbar.

Unser Fazit

Dieses Handwerk ist faszinierend und wir sind beeindruckt wie viele Arbeitsschritte notwendig sind um ein kleines Stückchen Stoff herzustellen. Die Erklärungen sind sehr gut und anschaulich. Natürlich endet jeder Rundgang im jeweiligen Shop, der aber in unserem Fall sehr gut sortiert ist  und verschiedene recht attraktive Textilien verkauft.

Achte beim Kauf unbedingt darauf ob es reine Lotusseidenprodukte oder Mischungen sind. Solltest du dich für eine preiswertere Mischung aus Lotusseide und Seide entscheiden, frag unbedingt nach dem Verhältnis der verwendeten Stoffe. Lotusseide hat naturgemäß eine beige Farbe, normale Seide ist weiß. Falls du dich für bunte Stoffe interessierst, sei dir auch bewusst, dass reine Lotusseide zwar nur mit natürlichen Rohstoffen gefärbt wird, für die normale Seide aber sehr wohl chemische Farbstoffe zum Einsatz kommen.

Die Preise sind stolz (reine Lotusseidenschals ab 120 USD, mit keinem Limit nach oben für komplexere Kleidungsstücke), dafür erwirbt man aber ein Stückchen einmaliges Handwerk, das man so nirgends auf der Welt kaufen kann.

 

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