Der Kruger Nationalpark ("Krügerpark") in Südafrika stand schon lange auf unserer Wunschliste: 20.000 km² groß, Heimat der größten Ansammlung verschiedenster Tierarten und 1880km Wegenetz zum Selbstfahren! Wir haben einige Tipps für dich, damit auch dein Besuch zum Highlight wird.
Beste Reisezeit?
Der Kruger Nationalpark ist ein Reiseziel für das ganze Jahr. Ideal für Tierbeobachtungen ist aber der südafrikanische Winter von April- Oktober. Die Wasserknappheit sammelt die Tiere um die Wasserlöcher, die Baumen tragen keine Blätter, das Gras ist trocken und nicht zu hoch. Somit steigen die Chancen für gute Tiersichtungen. Auch die Temperaturen sind angenehmer.
Anreise:
Es gibt gute Flugverbindungen von Österreich oder Deutschland nach Johannesburg. Weiters hat man die Möglichkeit anschließend direkt weiter Richtung Kruger NP zu fliegen. Wir sind aber zuerst nach Johannesburg geflogen und dann mit dem Mietwagen über den Blyde River Canyon in den Kruger NP gefahren (siehe unsere Route). Der Vorteil: wir hatten ein paar Tage zur Akklimatisierung und konnten mit unserer Malaria-Chemoprophylaxe vor Ort starten.
Planungstipps:
- Buche dir einen SUV als Mietwagen für den Kruger NP- wir mieten uns IMMER einen SUV, wenn wir Wildlife haben können. Warum? Mehr Platz (wenn du viel Zeit darin verbringst), mehr Bodenfreiheit (praktisch bei unebenen Straßen), höhere Sitzposition (bessere Fotoperspektiven und auch psychologisch wertvoll, da man sich sowieso schon klein neben den Tieren fühlt-da gehts mit einem SUV schon besser)
- Reservier dir deine Unterkünfte im Park rechtzeitig. Schau dir dazu unseren Beitrag zur Unterkunftsbuchung im Kruger NP an.
- Kauf dir gleich bei der Ankunft im Kruger NP eine Visitor-Map! Hier findest du grundlegende Informationen zum Park, detaillierte Wegepläne, Fahrtzeiten zwischen den Camps, Informationen zu den Restcamps und Tankmöglichkeiten. Für uns war sie UNVERZICHTBAR! Besonderen Spaß hatten wir mit den Bildern der vorkommenden Tieren zum Abhakeln.
- Unterschätze nicht die Distanzen zwischen den Camps. Da die maximal mögliche Geschwindigkeit im Park (nur auf Asphaltstraßen!) 50km/h beträgt, bist du ein Weilchen unterwegs. Du solltest die Strecken auch nicht als reine Fahrtzeiten rechnen, da du einfach nicht aus dem "Spotting-Modus" rauskommen wirst und du sicherlich nicht an einem Leoparden vorbeifahren möchtest.
- Achte auf regelmäßige Tankstopps bei deiner Routenplanung!
- Kauf dir bei Selbstversorgung deine Grundnahrungsmittel im Supermarkt bevor du in den Kruger NP hineinfährst. Das Angebot an frischen Nahrungsmitteln im Park ist überschaubar und der Preis dafür sehr hoch. Fleisch bekommst du im Park tiefgekühlt in den Campshops.
Was solltest du in den Kruger National Park mitnehmen?
- Insektenschutz, Malariamedikamente
- Safarikleidung in hellen Naturtönen, um von den Tieren nicht vermehrt wahrgenommen zu werden und keine Moskitos anzulocken. Die Kleidung sollte imprägniert sein und den Körper bedecken (auch tagsüber!), um dich vor Moskitos und anderen Insekten zu schützen. Weiteres sollte die Kleidung atmungsaktiv sein, damit sich der Schweiß nicht sammelt, denn Moskitos lieben Schweißgeruch.
- Sonnencreme, Sonnenbrille, Sonnenhut
- Fernglas
- Kamera mit Ersatzakkus
- Ladeadapter für den Zigarettenanzünder im Auto, um deine Akkus zur Not unterwegs laden zu können
- Kühlbox!
- Stirnlampe/Taschenlampe
Regeln für Selbstfahrer:
Nützliche Informationen vor Ort:
Achte auf die sogenannten "Sighting Boards", die in den Camps stehen. Hier kann jeder seine Tiersichtungen des Tages eintragen und wenn du Glück hast, ist gerade in deiner Nähe gepinnt worden. Einzig die Sichtung eines Nashorns ("Rhino") wird zum Schutz vor Wilderern nicht veröffentlicht.
Deck dich mit Brennholz/Grillkohle für deinen "Braai" ein. Grillen ist in Südafrika ein MUSS. Unsere Zimmer hatten immer einen eigenen Braai auf der Terrasse.
Vorsicht auf Rastplätzen, an denen du aussteigen darfst. Diese sind zwar speziell gekennzeichnet, aber auch hier kannst du überraschend Besuch bekommen.
Wenn du DAS siehst, dann ist vermutlich einer der BIG FIVE zu sehen. Vergiss bitte bei all der Aufregung nicht, dass der Verkehr trotzdem fließen muss (in beide Richtungen!) und du Raum brauchst, falls du schnell wegfahren musst.
Was machst du jetzt? Zurückfahren? Stehen bleiben? Motor aus? "HILFE" dachten wir im ersten Moment. Da du sicherlich öfters in diese Situation kommen wirst, haben wir hier ein paar Tipps für eine derartige Begegnung:
- Ruhe bewahren!
- Fahr nicht weiter und riskiere nichts, denn abgesehen von der Gesundheit deckt keine Autoversicherung diesen Fall!
- Schließe die Fenster noch bevor du zu Nahe kommst (das Geräusch kann die Tiere zusätzlich stressen)!
- Beobachte das Tier: Beruhigt es sich oder wirst du fokussiert? Solange die Situation nicht klar ist, schalte auf keinen Fall den Motor aus! Denn wenn plötzlich ein Angriff starten sollte, verlierst du wertvolle Zeit mit dem Starten.
- Wenn du merkst, dass es kein Weiterkommen gibt, du aber aus dem Fokus verschwindest: fahre langsam rückwärts -lass das Tier aber nie aus den Augen und versuche bei der nächsten Möglichkeit zu wenden.
- Das Tier greift dich an-selten aber möglich: keine Ahnung wie wir reagieren würden, aber ganz klar: ergreife die Flucht ohne dem Tier zu schaden!
Öffnungszeiten:
Achte IMMER auf die Öffnungszeiten der Gates und Camps! Bei Missachtung werden heftige Geldstrafen fällig!
Öffnungszeiten der Gates (Stand 2018):
Jänner/Februar: 05:30- 18:30
März: 05:30- 18:00
April: 06:00- 18:00
Mai/Juni/Juli: 06:00-17:30
August/September: 06:00- 18:00
Oktober: 05:30- 18:00
November/Dezember: 05:30- 18:30
Öffnungszeiten der Camps (Stand 2018):
Jänner: 04:30- 18:30
Februar: 05:30- 18:30
März: 05:30- 18:00
April: 06:00- 18:00
Mai/Juni/Juli: 06:00-17:30
August/September: 06:00- 18:00
Oktober: 05:30- 18:00
November/Dezember: 04:30- 18:30