Fakten
- „Machu Picchu“ (Quechua für „alter Gipfel“)
- alte Inkastadt in den Anden von Peru
- liegt auf einer Bergspitze (2430m)
- zählt zu den 7 neuen Weltwundern
- seit 1983 ein UNESCO Weltkultur- und Weltnaturerbe
- für den Bau wurde kein Zement o.Ä. verwendet
- nur zu Fuß oder mit dem Bus entlang einer Serpentinenstraße von Aguas Calientes (ca. 30min) erreichbar
- Tickets sind limitiert und müssen vorab gekauft werden
Realität
Wir besuchen Machu Picchu im August 2010. Die Anreise erfolgt am Vortag von Cusco mit dem Zug nach Aguas Calientes. Wir genehmigen uns diesen Luxus. Der Zug ist mit Panoramafenstern ausgestattet und erlaubt uns so eine atemberaubende Anfahrt. Sogar WIFI gibt es hier. Im Trubel des Dorfes angekommen, suchen wir uns schnell ein Zimmer und organisieren unsere Tickets.
Auch wir wollen unbedingt unter den Ersten sein und entscheiden uns für den ersten Bus des Tages. Die Vorfreude hilft uns am nächsten Tag dabei in den frühen Morgenstunden den Schritt aus dem warmen Bett hinaus in die Dunkelheit und Kälte zu wagen. Schnell packen wir unsere Sachen zusammen und gehen mit zügigen Schritten zur Busstation.
Wir rechnen mit einer kleinen verlassenen Bushaltestelle. Wir werden leider eines Besseren belehrt. „Das kann ja noch heiter werden“ denken wir uns. In einem der vollen Busse machen wir uns auf den Weg zum Gipfel. Schon jetzt bereuen wir es, nicht mehr im Voraus geplant zu haben. Lieber wären wir jetzt zu Fuß unterwegs. Als der Bus oben ankommt, wird uns der Massentourismus bewusst. Wir finden uns in einer nicht enden wollenden Warteschlange vor dem Eingang wieder.
Endlich erreichen wir den Eingang. Dort werden wir gleich in eine Gruppe samt Guide gepfercht. Müde vom frühen Aufstehen und der langen Warterei wehren wir uns nicht lange und bewegen uns im Gruppentempo weiter hinauf. Wir erreichen einen der berühmtesten Aussichtspunkte. Und was sollen wir sagen, es ist anders als erwartet.
„Hier hat man eigentlich diesen Ausblick“ erzählt uns der Guide und hält ein Foto hoch. Witziges Kerlchen, denken wir uns. Er bemerkt die Enttäuschung der Gruppe aufgrund des anhaltenden Nebels und beginnt sein Programm. Mike und ich sehen uns kurz an, schnappen unsere Sachen und weg sind wir. Wir ziehen mit unseren Kameras auf eigene Faust durch die Ruinen. Halten uns dabei aber stets an die Wegenetze. Es ist uns auf Reisen immer wichtig die „Regeln“ zu befolgen und den Ruinen den notwendigen Respekt zu erweisen. Immer wieder sehen wir Menschen, die auf alten Mauern sitzen, essen oder sogar Steine einstecken um sie als Souvenir mitzunehmen. Für uns ein absolutes NO-GO!
ACHTUNG: Seit 1. Juli 2017 gelten neue Regeln!
- Du darfst die Ruinen nur noch mit einem zertifizierten Guide innerhalb einer Gruppe (maximal 16 Personen/Gruppe) betreten. Diesen kannst du in Cusco, Aguas Calientes oder direkt vor dem Eingang buchen.
- 2010 konnten wir noch den ganzen Tag in den Ruinen verbringen. Nun sind auch die Besuchszeiten auf zwei Eintrittsperioden reguliert worden. Der Aufenthalt innerhalb der Ruinen beträgt maximal 4 Stunden. Du kannst zwischen den Zeitfenstern von 1.) 06:00-12:00 oder 2.) 12:00-17:30 wählen.
- Planst du auch einen Besuch von Huayna Picchu gilt eine Aufenthaltsdauer von 6 Stunden
- Das Ticket gilt nur noch für einen Besuch und erlaubt somit keinen Wiedereintritt zu einem späteren Zeitpunkt.
Tipps
- Mach dich auf Menschenmassen gefasst
- Pack deinen Reisepass ein- diesen sowie dein Ticket musst du beim Eintritt vorzeigen
- Hol dir den Machu Picchu Stempel in deinen Reisepass
- Achte auf kleines Gepäck: alles größer als 40x35x20cm muss gegen Gebühr vor dem Eingang abgegeben werden
- Das Wetter kann sich schnell ändern- pack also immer eine Regenjacke und einen warmen Pullover ein
- Achte auf ausreichenden Sonnenschutz und trink genug Wasser
Unser Fazit
Machu Picchu ist der Inbegriff an Touristenattraktion und Treffpunkt für Touristenmassen. Die alte Inkastadt zieht viele Menschen in seinen Bann und steht auf fast jeder Reiseroute. Wir haben es geliebt auf eigene Faust die Ruinen zu erkunden und unser eigenes Machu Picchu zu entdecken. Dabei achten wir aber stets auf die geschilderten Wege und unser Verhalten. Leider haben wir beobachtet, dass nicht jeder Besucher sich so verhält.
Die UNESCO hat Peru schon oft mit Sanktionen gedroht, falls es die Situation nicht in den Begriff bekommt. Die UNESCO empfiehlt ein Maximum von 2500 Besuchern pro Tag. Die Touristenmassen schaden durch die ständigen Erschütterungen (Fußtritte) und respektlosem Umgang sehr der Substanz. Somit ist diese Zahl eigentlich noch immer zu hoch. Als Reaktion darauf hat Peru ein System zur Verteilung der Besucherströme entwickelt aber eben nicht zur notwendigen Reduktion. Die Zahl der zugelassen Besucher pro Tag beträgt nun ca. 6000 verteilt auf die schon erwähnten zwei Eintrittsperioden. Weiters gibt es offenbar auch Pläne für Helikopterlandeplätze oder Seilbahnen, um den Zugang zu den Ruinen noch lukrativer zu machen. Das steht unserer Meinung nach im klaren Widerspruch zu den Schutzverpflichtungen des Welterbes.