West Nil Virus: Name eines Blockbusters? NEIN! Dieser Virus gilt als Erreger der Krankheit „West Nil Fieber“. Mit dem Namen West Nil Virus assoziiert man im ersten Moment eher afrikanische Verbreitungsgebiete, da er seinen Namen nach dem Ort seiner Erstentdeckung erhalten hat (West Nil Distrikt in Uganda, Afrika). Allerdings stimmt das schon länger nicht mehr. Mittlerweile ist der Virus neben Afrika, Asien und den USA auch in Europa zu finden. Laut der ECDC (=
European Centre for Disease Prevention and Control) wurden zwischen 24.-30.8.2018 300 Infektionen beim Menschen in der EU (vermehrt in Norditalien, Ungarn und Rumänien) gemeldet. Aus diesem Grund möchte ich kurz darüber berichten.
Das natürliche Reservoir des West Nil Virus sind vorwiegend wildlebende Vögel aber durch Stechmücken wird es auf den Menschen übertragen. Eine Übertragung des Virus von Mensch – Mensch durch Speichel ist nicht möglich. Eine Übertragung durch Muttermilch, Blut- oder Organspenden ist möglich, aber selten. Die Inkubationszeit (= die Zeit zwischen der Infektion mit dem Erreger und dem Auftreten der ersten Krankheitssymptome) beträgt 3-14 Tage nach der Infektion.
Der Großteil (80% lt. WHO) der Infektionen erfolgt symptomlos. Bei 20% der Infizierten zeigen sich Symptome wie Fieber, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Lymphknotenschwellung, Übelkeit, Erbrechen oder Hautausschlag. In seltenen Fällen (<1%) verlaufen die Infektionen schwerer mit Hirnhautentzündung, Hirnentzündung oder Lähmungen, welche zu bleibenden Schäden und zum Tod führen können. Ältere (> 50 J) sowie immunsupprimierte Menschen haben ein erhöhtes Risiko für schwere Verlaufsformen der Infektion.
Es gibt derzeit keine Impfung gegen das West Nil Virus. Einen Überblick über die wichtigsten Impfungen findest du HIER.
Ist es nun Zeit für Panik? Ganz klares NEIN! Die AGES (Österreichische Agentur für Ernährungssicherheit) stuft das Risiko sich in Österreich mit dem Virus zu infizieren und zu erkranken derzeit als gering ein (siehe HIER). Aber es ist wichtig, dass man sich der Verbreitung der Krankheit auch in Europa bewusst wird und sich -v.a. wenn man zu den Risikogruppen gehört- entsprechend dagegen schützt.
Was kannst du tun?
Achte auch bei deinem Urlaub in Süd- und Mitteleuropa auf einen ausreichenden Mückenschutz! Da die Stechmücken ihre Eier in Wasseransammlungen ablegen, stelle auch sicher, dass du in deinem Zuhause nicht unbeabsichtigt Brutstellen für die Mücken zur Verfügung stellst (z.B. nicht entleerte Gießkannen, unabgedeckte Regentonnen etc…).