Ohne eine gut ausgestattete Reiseapotheke gehen wir nie auf Reisen! Aufgrund von Vicky’s Beruf und unserer langjährigen Reiseerfahrung haben wir die wichtigsten Dinge immer mit dabei! Eines gleich vorweg: keine Reiseapotheke gleicht der anderen, da die Zusammenstellungen abhängig ist vom Reiseziel, der Art zu Reisen und der Bedürfnisse der Reisenden selbst!
Hier haben wir eine Reiseapotheke mit unseren „MUST-HAVEs“ zusammengestellt. Diese kannst du dann immer- je nach Reiseziel- optimieren. Ob die jeweiligen Wirkstoffe für dich geeignet sind, erfährst du bei deinem Arzt, Apotheker und/oder in der Gebrauchsanweisung!
Fieber, Schmerzen:
z.B. Ibuprofen, Acetylsalicylsäure (ASS) -aber nicht in DENGUE-Gebieten, da sich sonst die Blutungsgefahr erhöht. Hier ist Paracetamol das Mittel der Wahl, allerdings ist es bei Entzündungen unwirksam.
Durchfall:
z.B. Medikamente gegen den Durchfall mit Loperamid/Tannine/Aktivkohle , Probiotika für den Darmaufbau und eine orale Rehydrationslösung (entweder ein Fertigprodukt in Pulverform oder im Notfall selbermachen: 8TL Zucker, 3/4TL Salz, 500ml Orangensaft, 500ml Mineralwasser: 40ml/kg Körpergewicht in 24h)
Übelkeit, Erbrechen
Antibiotika:
sind rezeptpflichtig! Auch wenn du noch alte Antibiotika zu Hause liegen hast, solltest du diese nur nach Rücksprache mit dem Arzt mitnehmen. Schließlich soll gesichert sein, dass du das passende Antibiotikum für deine Reise mitnimmst. Wir haben standardmäßig ein Breitbandantibiotikum sowie ein rein darmaktives Antibiotikum mit.
Malaria?:
erkundige dich rechtzeitig ob Malaria auf deiner Reise ein Thema ist und ob eine Einnahme von Medikamenten (es kommt auch darauf an welches Malariamedikament empfohlen wird!) prophylaktisch oder als Stand-By (Notfalleinnahme) notwendig ist.
Repellents:
es gibt zahlreiche Krankheiten, die durch Stechmücken übertragen werden. Der wichtigste Schutz stellt das Einsprühen mit Repellents dar. Die Präparate unterscheiden sich in der Art des Wirkstoffs und dessen Konzentration! Generell sollten in den Tropen von Erwachsenen die Wirkstoffe DEET und Icaridin mit mind. 20% verwendet werden!
DEET hat leider folgende Nachteile: es greift Kunststoffe an (Brillen, Kamera etc…), darf von Schwangeren, Stillenden und Menschen mit Hautproblemen wie Neurodermitis nicht angewendet werden.
Da eine gewissen toxische Wirkung auf den Menschen nicht auszuschließen ist, solltest du den Repellent nicht mit Wunden oder Schleimhäuten in Kontakt bringen und auch keine Präparate mit mehr als 50% verwenden. In Mexiko haben wir unfreiwillig Repellents mit 80% getestet. Glaube uns, die willst du nicht auf/in deiner Haut haben! Um die Schutzwirkung nicht zu beeinträchtigen, solltest du immer zuerst dein Sonnenschutzprodukt und erst nach ca. 30 Minuten den Repellent auftragen!
Für die Kleidungsimprägnierung hat sich der Wirkstoff Permethrin bewährt.
Je nach Reiseziel kann der Mückenschutz ein 24h Thema sein. Moskitos, die Malaria übertragen sind zwar nur dämmerungs-/nachtaktiv, aber z.B jene die Dengue übertragen sind auch am Tag unterwegs.
Du kannst deinen Schutz durch weitere Maßnahmen erhöhen:
- trage helle, körperbedeckende und weiter Kleidung aus geeigneten Materialien (auf Kopf und Knöchel nicht vergessen!)
- schlafe mit einem Moskitonetz (max. 1,5mm Maschenweite)
- achte darauf, dass dein Moskitonetz keine Löcher hat (wir haben für solche Fälle immer ein Tape mit)
Allergie:
als Allergiker solltest du deine Standardmedikamente natürlich mitführen. Aber auch für unvorhersehbare allergische Reaktionen wie Insektenstiche oder Quallenkontakte haben wir immer ein Antihistaminikum (als Tablette und Gel) mit.
Sonnen-/Kälteschutz:
egal ob bei 30 Grad Celsius am Strand liegend oder beim Bergsteigen – du solltest deine Haut immer vor diesen Extremsituationen schützen. Vergiss auch nicht auf Pflegeprodukte bei Sonnenbrand!
Wunden, Desinfektion:
einmal nicht aufgepasst und schon ist es passiert- offene Wunden. Egal ob kleine Kratzer oder größere Wunden: offene Wunden stellen immer eine Infektionsgefahr dar und müssen behandelt werden. Für kleinere Wunden haben wir immer ein Wunddesinfektionsmittel und Verbandsmaterial mit. Bei größeren Wunden solltest du einen Arzt oder eine medizinische Einrichtung für die optimale Behandlung aufsuchen. Weiters haben wir immer 2 Paar Einmalhandschuhe und ein kleines Händedesinfektionsmittel mit.
Erkältung:
zusätzlich zu fiebersenkenden Mitteln solltest du v.a. bei Reisen in Ländern mit hohem Klimaanlagengebrauch Medikamente für Halsschmerzen, Husten und Schnupfen einpacken.
Augen:
Du weißt schon im Vorhinein, dass du empfindliche oder trockene Augen hast? Dann vergiss nicht beruhigende und pflegende Augentropfen einzupacken.
Schwimmen, Tauchen?:
Ohrentropfen um das Wasser danach „rauszuziehen“
Lärm? Schnarchende Zimmergenossen?:
für solche Fälle haben wir immer eine Packung Ohrenstöpsel dabei
Reisekrankheit?
Venenprobleme?:
solltest du mit deinen Venen Probleme haben oder aufgrund von bestimmten Risikofaktoren oder der Einnahme von Medikamenten wie der Antibabypille v.a. in Kombination mit dem Rauchen ein erhöhtes Risiko für eine Thrombose haben, dann besprich mit deinem Arzt ob in deinem Fall eine Reisethrombosenprophylaxe für einen langen Flug notwendig ist. Daneben kannst du aber auch allgemeine Maßnahmen selbst ergreifen, wie wir später noch berichten werden.
Trekking?:
z.B. Blasenpflaster, Sportsalbe, Wasserdesinfektionstabletten, Elektrolyte
Wir hören und lesen leider immer wieder über Empfehlungen die Medikamente im Ausland zu kaufen. Natürlich bleibt diese Entscheidung jedem Reisenden selbst überlassen, aber dazu müssen wir auch mal kurz unsere Meinung äußern: Leider häufen sich (v.a. im asiatischen Raum) Arzneimittelfälschungen! Du denkst,dass du das schon rechtzeitig bemerken wirst und deine Medikamente ja eh nicht am Straßenstand kaufst!? Unterschätz mal nicht die Professionalität dieses kriminellen Bereichs! Die Fälschungen sind teilweise so gut gemacht, dass sie es oft bis nach Europa schaffen. Aber Gottseidank sind unsere Kontrolle derart professionell, dass immer wieder riesige Mengen an Arzneimittelfälschungen an der Grenze gestoppt werden können!
Hinzu kommt, dass bei vielen Medikamenten die Beipackzettel teilweise ganz fehlen (z.b. in Mexiko oft gesehen, wenn du Tabletten nur in Blisterstreifen beziehen kannst, ohne Verpackung) oder wenn vorhanden, dann nur in der jeweiligen Landessprache verfasst sind! Und wer nimmt schon gerne etwas, wo er nicht mal nachlesen kann, was das eigentlich genau ist. Wir auf jeden Fall nicht!
Es gilt weiters zu bedenken, dass teilweise schon Resistenzen auf dortige Malariamedikamente bestehen oder du nicht jeden Wirkstoff in jedem Land bekommen kannst!
Lass dich hier gut von deinem Arzt oder Apotheker bei der Zusammenstellung deiner optimalen Reiseapotheke beraten und spar dir so wertvolle Zeit im Urlaubsland, die du besser nutzen kannst!
Wichtige oder temperaturempfindliche Medikamente solltest du lieber im Handgepäck mitführen! Zum Einen könnte dein Gepäck verloren gehen und zum Anderen kann es im Frachtraum eines Flugzeugs so manchen Medikamenten einfach zu kalt werden! Allerdings achte auch hier auf die Handgepäcksbestimmungen der jeweiligen Fluglinie!
Kümmere dich auch früh genug um die Auffrischungen der Standardimpfungen oder notwendige neue Impfungen für dein Reiseziel! Weiteres zum Thema Impfungen findest du HIER.
TIPP: Pack auch deine Standardmedikamente und eine Kopie deines Impfpasses ein. Vorsicht in Ländern mit Gelbfieberbestimmungen- hier benötigst du den originalen Impfpass!